Man könnte ja annehmen, dass die Valencianer nach den ganze Festivitäten rund um die Fallas erschöpft und erholungsbedürftig sein. Jedoch wird man zwei Tage nach der Verbrennung der Fallas eines besseren belehrt. Die Menschen, die gerade noch in Brokattuche steckten, haben sich schnell in merkwürdig anmutende spitzhütige Kostüme geworfen und marschieren schon wieder scharenweise durch die Straßen.

Am letzten Abend der Fallas-Festivitäten werden traditionell alle Fallas-Figuren um Mitternacht verbrannt, um den neuen Frühling zu begrüßen. Ein berauschendes Erlebnis, die ganze Stadt scheint zu brennen. Und statt zu löschen, starten die Feuerwehrleute auch gerne eine Wasserschlacht mit den Zuschauern.

Nachdem mich den letzten Tag die Migräne niedergerafft hatte, begann der Sonntag für mich sehr positiv. Beim Gang in die Küche erblickte ich ein kunstvoll zubereitetes Mahl valencianischer Art, das mir sofort den Tag kulinarisch versüßte. Nochmals einen großen Dank an meinen einheimischen Mitbewohner Guillem!

Der Sonnenschein veranlasste uns nach der Verköstigung auch gleich weiterzuziehen und einige Biere bis zur Betrunkenheit zu zischen, während wir in der Sonne bruzelten. Ich bin mit dieser Konstellation an Mitbewohnern doch sehr zufrieden.


Auch erscheint die ganze Stadt bei Sonnenschein noch viel schöner, als sie ohnehin schon ist...

Dieses Wochenende ist mir ein weiteres Mal klar geworden, dass es nicht nur Ziele gibt, sondern auch Wege, die dahin führen können. Und auf diesen Wegen ist eine ganze Menge zu entdecken. So lerne ich durch mein ständiges Verlaufen meinen Stadtteil Russafa immer besser kennen. Man gelangt in Straßen und Gassen, in die man sonst nie gekommen wäre. So fand ich unter anderem die Zauberergewerkschaft bei mir um die Ecke.


Ein paar Straßen weiter erschreckte ich mich außerordentlich, als mich auf einmal mehrere Gestalten anstarrten. Las Fallas rückt näher. Die Leute drehen durch. Jeden Tag wird laut geknallert. Das wird ein Spaß.